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AZ / 17. September 2010

Liederabend mal ganz anders: Mertingen sucht den Superstar

von rebe



Mertingen Aus Augsburg oder Ingolstadt, ja sogar aus München kommen inzwischen Liebhaber hochkarätigen Musikgenusses nach Mertingen, um einen Abend lang ein außergewöhnliches Programm in Starbesetzung zu genießen. Und auch am vergangenen Samstag wurden die rund 200 Mertinger und auswärtigen Besucher nicht enttäuscht. Denn was die Stars der Augsburger und Luzerner Bühnen an diesem Abend in der Antonius-von-Steichele-Schule boten, hatte allerbesten Unterhaltungswert. Auch wenn alles so ganz anders lief als sonst üblich. Klaus Straube am Klavier begleitet Oliver Scherer, Reinhold Zott, Oliver Gilfert und Manuel Wiencke (von links), die bekannte Klassiker sangen. Foto: Beier Heute Vorsingen "Wundern Sie sich nicht", hatte Ulrike Hampp-Weigand bei ihrer Begrüßung kaum ausgesprochen, da stürmte schon Andrea Berlet (Sopran) in Jeans auf die Bühne und hielt der Mertinger Kulturreferentin ihren "Vertrag" unter die Nase: "Hier soll heute ein Vorsingen stattfinden." Da die Zuschauer nichts dagegen hatten, nahm "Intendantin" Berlet kurzerhand zwischen ihnen Platz und bat die ersten Kandidaten, eine Kostprobe ihres Könnens abzugeben. Bariton Manuel Wiencke glänzte mit "Figaros Hochzeit", Tenor Oliver Gilfert sang zwar hervorragend "Man wird ja nur einmal geboren" aus "Der Waffenschmied", bekam von der Intendantin dennoch einen Rüffel: "Der ist ja beschwipst." "Diesen Namen kennt hier bestimmt niemand", stellte sich Tenor Reinhold Zott vor und hatte die Lacher auf seiner Seite. Mit "Ich bin ja nur ein armer Wandergesell" bestand auch er die Prüfung mit Auszeichnung. Oliver Scherer als Vierter im Bunde und Mezzosopran Kerstin Drescher als umwerfende Carmen fanden ebenso vor der "Jury" Gnade. Anschließend ließ es sich die "Intendantin" Andrea Berlet nicht nehmen, neben ihrem großen komödiantischen Talent auch ihre einfühlsame Sopranstimme zum Besten zu geben - erst als Putzfrau kostümiert, später dann in eleganter Abendrobe. Und so entspann sich - stets hervorragend begleitet von Klaus Straube am Klavier, der hin und wieder auch spitzfindige Kommentare einwarf - ein heiterer Liederreigen, der von Bernsteins "Tonight" aus der West Side Story über "Mein kleiner grüner Kaktus" von den Comedian Harmonists und "Schlösser, die im Monde liegen" aus Frau Luna bis hin zu "Heut geh ich ins Maxim" reichte. Ein Halten gab es für Akteure auf der Bühne dabei nicht. Ein Sprung hinunter und schon waren sie mitten im Publikum. Da wurde augenzwinkernd mit den Zuschauern geflirtet, die Sängerinnen forderten die Herren der Schöpfung zum flotten Walzer auf oder die Kavaliere verschenkten galant rote Rosen an die Damen und brachten Augen zum Strahlen. Auch die große Treppe wurde gerne als beliebtes "Showelement" genutzt: Hier bezauberte vor allem Manuel Wiencke, der "Ich liebe die Sonne, den Mond und die Sterne" zu Akkordeon-Begleitung mit Gänsehaut-Feeling sang. Am Ende waren sich alle einig: Musikerherz, was brauchst du mehr für einen rundum vergnüglichen Abend? (rebe)