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AZ
/ 09. März 2009
Der Prolog der Götter vor dem Hochaltar Königsbrunn Rund 200 Zuschauer verfolgten am Sonntag eine ungewöhnliche Opernaufführung
an einem noch ungewöhnlicheren Ort. Der Verein Kammeroper Augsburg führte Henry Purcells
Oper ?Dido and Aeneas? in der Kirche St. Johannes auf. Zudem boten die Künstler auch den
selten gespielten ?Prolog der Götter?, den Purcell dafür komponiert hatte sowie
Monteverdis ?Lamento d?Arianna?.
Der Sage nach gab es einst einen Streit zwischen Juno, der Frau von Göttervater Jupiter,
und Venus, der Göttin der Liebe, welche von beiden schöner sei. Paris, der Sohn des
Königs von Troja, sollte das entscheiden und wählte Venus. Aus Wut darüber verfluchte
Juno alle Trojaner.
Purcells Oper erzählt die Geschichte des Trojaners Aeneas, der auf der Flucht aus dem
untergehenden Troja an die Küste Karthagos gespült wird und sich dort in die Königin
Dido verliebt. Juno jedoch befiehlt Aeneas, nach Italien aufzubrechen und Dido
zurückzulassen. Aeneas verlässt seine Geliebte, die daraufhin Selbstmord begeht.
[...] Als Andrea Berlet-Scherer mit großer Stimme den ?Lamento? interpretierte, wurden
Ariannas Klagen großartig und intensiv tänzerisch umgesetzt von Svenya Höhle
und Abel Cruz dos Santos.
Im Hauptwerk erzeugte das Ensemble der Kammeroper eine dichte, spannungsvolle
Atmosphäre und überzeugte mit großer musikalischer Leistung. Besonders zu nennen
sind hier Claudia Fischer-Zott als Dido mit schönem Mezzosopran, Gerhard Werlitz
mit fundiertem kraftvollem Tenor, Constanze Friederich als Belinda mit leichtem,
schön geführtem Sopran, Carola Bach als ausdrucksstarke Juno sowie Constanze von
Kotzebue und Anja Schlosser, die in den kurzen Duetten brillierten.
Zurückhaltend begleitete ein Instrumentalensemble unter der Leitung von Jürgen
Schlosser die Sänger. Auch der sehr gut studierte Chor trug seinen Teil zu
dieser gelungenen Aufführung bei.
?Besonders Didos Lamento hat mir sehr gut gefallen?, urteilte am Ende Sarah Dreyer,
die mit ihrem Musik-Leistungskurs vom Gymnasium Maria Stern die Aufführung besuchte.
Und Claus Gebhart anwortete auf die Frage, was ihm denn am besten gefallen habe: ?Alles!?
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