So macht ein Operettenabend Spaß, so kommt Applaus und gute Laune auf. Oder anders ausgedrückt: Wie die Kammeroper Augsburg "Die Fledermaus" von Johann Strauß im Barbarasaal in Szene setzte, war - gemessen an den Publikumsreaktionen - ein voller Erfolg. Wer nicht zwingend den Kick intergründiger Regie-Ideen suchte, hatte an dieser Aufführung seine helle Freude.
Regisseur Hans Oebels, der zugleich als Frosch in dem Strauß-Spaß um eine Privatrache seine Rolle prima spielte, setzte im Barbarasaal viele Ideen um, die ansonsten in Theatern allein aufgrund der Distanz zwischen Bühne und Zuschauern nicht möglich ist. Zum Beispiel mobilisierte er die Zuschauer, in der eigens eingefügten Tritsch-Tratsch-Polka mitzumachen.
Beschwingter Operettenabend
Was die Kammeroper-Aufführung adelte, waren Sängerinnen und Sänger, von denen viele zum Extrachor des Theaters Augsburg gehörten. Drei Stars gilt es zu nennen: Andrea Berlet als Rosalinde, Cathrin Lange als Adele und Gast Oliver Marc Gilfert als Eisenstein. Überhaupt die Männer! Torsten Frisch als Notar Falke, Christian Tschelebiew als Gefängnisdirektor und Oliver Scherer als Musiklehrer Alfred gewannen durch ihre Sangeskunst die Herzen.
So war dieser beschwingte Operettenabend, für den Dirigent Klaus Straube das Johann-Strauß-Orchester Coburg anheuerte, ein einziges Vergnügen. Daran maßgeblich beteiligt waren zwei Nebendarsteller mit Extra-Einlagen. Constanze Friedrich-Siegel als Ida und Gerhard Werlitz als Dr. Blind glänzten durch Komik. Sie mit dem Schwipslied aus Straußens "Eine Nacht in Venedig", er mit einem umgedichteten Barbara-Streisand-Song samt Seitenhieb aufs Dschungelcamp. "Ich bin ein Star, niemand entdeckt mich!"
Also: Wer in der Faschingszeit nach einem ungeschminkten Vergnügen sucht, dem seien die nächsten Termine der "Fledermaus" am 12. Februar und 6. März um 19 Uhr im Barbarasaal empfohlen.